Wer kennt ihn nicht, den reichen Engländer Phileas Fogg, der unbedingt in 80 Tagen um die Welt reisen möchte und dieses große Projekt mit einer Wette verbindet? In dem Roman von Jules Verne wird die enorme Strecke mit allen möglichen Fortbewegungsmitteln überwunden – mit der Eisenbahn, dem Heißluftballon oder gar dem Dampfschiff. Doch hätte Herr Fogg einen Teil seiner Etappe nicht auch mit dem Elektrofahrrad zurücklegen können?
An der Dualen Hochschule in Ravensburg kam man auf solch eine ähnliche Idee. Innerhalb von 8 Tagen wollen nun fünf Studenten der Hochschule eine Tour mit dem Elektrofahrrad quer durch Deutschland unternehmen. Diese Elektrofahrrad-Tour startete heute in Flensburg und soll laut Planung am 27.April in Friedrichshafen enden. Auf der 1170 Kilometer langen Strecke und in 8 Etappen wollen die Studenten die Leistung der Elektrofahrräder auf Herz und Nieren testen. Innerhalb der 150 Kilometer, die im Schnitt pro Tag zurücklegt werden müssen, benötigt man täglich für jeden Studenten jeweils drei Wechselakkus, die das Elektrofahrrad aufladen sollen. Überprüft wird dabei, wie weit man mit einem bestimmten Maß an elektronischer Unterstützung fahren kann, bevor der nächste Akku zum Einsatz kommen muss. Zudem ist ein sechster Begleiter der Hochschule, Professor Dr. Jürgen Brath, mit einem Trekkingrad dabei, damit man während der Tour einen direkten Leistungsvergleich zum Elektrofahrrad herstellen kann. Unterstützt wird diese Elektrofahrrad-Tour von dem Energieversorgungsunternehmen EnBW, welches sich als Hauptsponsor einsetzt. Aber auch kleinere Unternehmen wie der Tauchshop DiveXL stellen Ausrüstung und unterstützen die Tour.
Die Tour ist Teil des Projekts „e2Rad“, welches vor zwei Jahren von Professoren der Hochschule ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, das Fahren mit dem Elektrofahrrad nicht nur in der Region um den Campus Friedrichshafen bekannter und beliebter zu machen, sondern auch um den gesamten Bodensee. Damit dieses Projekt erfolgreich gelingt, müssen natürlich Anreize geschaffen werden. Ein wichtiger Anreiz liegt bei den Lademöglichkeiten, die für Elektrofahrrad-Nutzer in der Gegend zur Verfügung gestellt werden sollen. Zu diesem Zweck wird seit Beginn des Projekts Kontakt zu den Gemeinden und Gastronomen rund um den Bodensee aufgenommen, damit ein Netz an Lade- und Reparaturstationen bereitgestellt werden kann. Mit einem perfekt ausgebauten Netz könnten dann nicht nur die Besucher der Region, sondern auch Berufspendler ohne Probleme auf das Elektrofahrrad umsteigen und damit weitgehend CO2-frei zur Arbeit kommen. Über dieses Projekt und dem damit verbundenen Aufwand, eine umweltfreundlichere Art der Fortbewegung durchzusetzen, hätte Phileas Fogg – wenn er denn eine real existierende Person gewesen wäre – mit Sicherheit nicht schlecht gestaunt. Wir jedenfalls drücken dem Team e2Rad die Daumen und hoffen, dass es seine Tour mit Erfolg absolvieren wird!
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